Doppelte Buchführung


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Die Doppelte Buchführung ist an sich schon ein sehr komplexes Thema. Hierbei gibt es viele Sachen zu beachten.

Für den Laien ist es nicht einfach zu verstehen, was denn die doppelte Buchführung nun wirklich ist.

Die folgenden Abschnitte sollen dazu beitragen, dass auch Laien diesen wichtigen Teil des Rechnungswesens verstehen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet doppelte Buchführung?
  2. Die fünf Regeln der doppelte Buchführung
  3. Beispiel für eine Bilanz
  4. Wie funktioniert der Kontenabschluss
  5. Zusammenfassung

1. Was versteht man unter Doppelter Buchführung?

Betrachtet man die Thematik doppelte Buchführung ganz nüchtern, kann die Erklärung direkt vom Begriff abgeleitet werden.

In der Regel werden in der Buchführung immer sämtliche Einnahmen und Ausgaben erfasst. Es wird darüber Buch geführt.

Bei der doppelten Buchführung geschieht dies alles doppelt.

Die Regel der doppelte Buchführung lautet:

Jeder Geschäftsfall muss auf mindestens ZWEI verschiedenen Konten verbucht werden.

Deshalb der Begriff DOPPELTE BUCHFÜHRUNG!

Für jede mögliche Art von Geschäftsfällen führt der Buchhalter Konten. Das bedeutet, es kann eine Vielzahl von Konten in einem Unternehmen zusammen kommen.

Davon werden bei EINEM Geschäftsfall in der Doppelten Buchführung jeweils mindestens ZWEI verwandt.

Sie ist die geläufigste Art der Buchführung bei kaufmännischen Unternehmen.

… warum doppelt?

Es gibt zwei verschiedene Konten, die nochmal in zwei Unterarten aufgeteilt werden. JEDER VORGANG wird hier jeweils einmal gebucht:

Bestandskonten Erfolgskonten
  • es werden alle Vermögenswerte und Schuldbestände aufgeführt
  • Aktive Bestandskonten (Bank, Kasse, Büroausstattung)
  • Passive Bestandskonten (Kredite, Umsatzsteuer, Eigenkapital)
  • hier werden alle Erträge und Aufwendungen aufgelistet
  • Aufwendungskonten (Reisekosten, Personalkosten, Abschreibungen)
  • Ertragskonten (Privateinnahmen, Zinseinnahmen, Umsätze)

Theoretisch gibt es also vier verschiedene Möglichkeiten einen Geschäftsvorfall in der doppelten Buchführung zu verbuchen.

MERKE

Die Konten sind ALLE in SOLL und HABEN unterteilt.

Dabei MUSS man sich von dem Denken lösen, dass:

  • SOLL = Ausgaben (negativ)
  • HABEN = Einnahmen (positiv)
    bedeutet.

Jedes Konto ist in SOLL und HABEN unterteilt. Bei Buchführungskonten beschreibt dies lediglich die Art der Einordnung der einzelnen Geschäftsfälle.

WICHITG

Es kann bei der doppelten Buchführung ein Geschäftsfall NIEMALS auf BEIDEN Konten der doppelten Buchführung im SOLL beziehungsweise im HABEN verbucht werden.

MERKE WEITER

Alle Konten gleichen einer Waage, SOLL auf der einen Seite und HABEN auf der anderen Seite.

ZIEL:

→ Ausgleich aller Buchungskonten am Ende des Geschäftsjahres → Waage ist im Gleichgewicht

… was gibt es zu beachten?

Es gibt wie in allen Bereichen des Lebens auch hier Regeln, die es zu beachten gilt.

2. Die fünf Regeln der doppelte Buchführung

1. Regel – Der Buchungssatz

→ es wird nach dem Buchungssatz „Soll am Haben“ verfahren

  • Nennung des Kontos, wo Geschäftsfall im SOLL verbucht wird
  • dann Nennung des Kontos, wo Geschäftsfall im HABEN verbucht wird

2. Regel – SOLL nimmt bei Aktiven Bestandskonten zu, das HABEN nimmt ab

  • Mehrungen werden auf Vermögenskonto im SOLL gebucht (Zugänge von Vermögenswerten) → Anfangsbestand der Vermögenswerte
  • Minderungen werden im HABEN gebucht (Abgänge von Vermögenswerten) → Endbestand der Vermögenswerte

3. Regel – SOLL nimmt bei Passiven Bestandskonten ab, das HABEN nimmt zu

  • Mehrungen werden im HABEN gebucht (Zugänge von Schulden) → Anfangsbestand von Schuldenwerten
  • Minderungen werden im SOLL gebucht (Abbau von Schulden) → Endbestand von Schuldenwerten

4. Regel – Aufwände immer im SOLL buchen

  • jegliche Art von Aufwendungen wie zum Beispiel Telefonkosten, Reisekosten und Personalkosten werden IMMER im SOLL gebucht (→ Aufwendungskonto)

5. Regel – Erträge immer im HABEN buchen

  • alle Arten von Erträgen wie zum Beispiel Umsätze, Zinseinnahmen und Privateinnahmen werden IMMER im HABEN gebucht (→ Ertragskonto)

Die Gewinnermittlung mit der Doppelten Buchführung

Zum Verständnis:

  • alle Konten stehen miteinander in Beziehung
  • sie stehen in einer Hierarchie, die wie eine Pyramide aufgebaut ist
  • Bilanzkonto bildet den Kopf der Hierarchie → alle Konten laufen hier zusammen → Gesamtübersicht aller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens
  • alle existierenden Konten leiten sich aus den Positionen des Bilanzkontos ab

3. Beispiel für eine Bilanz

Aktiva Passiva
Geschäftsausstattung 20.000 Eigenkapital 15.000
Fuhrpark 10.000 Darlehen 25.000
Forderungen 6.000 Schulden 10.000
Bank 8.000 Kasse 4.000
Vermögen 50.000 Kapital 50.000

→ die Gliederung ist durch das Handelsgesetzbuch ganz klar vorgegeben

MERKE

Am Ende jedes Geschäftsjahres müssen bei der doppelten Buchführung alle Konten abgeschlossen werden. Sie stehen dann im GLEICHGEWICHT zueinander. Daraus lässt sich dann der möglichen Gewinn ersehen.

4. Wie funktioniert der Kontenabschluss?

1. SALDO (Schlussbestand SB) ermitteln

  • Addition der Positionen der jeweils im Wert größeren Seite (im BEISPIEL – SOLL)
  • Übertragung der Summe auf kleinere Seite (im BEISPIEL – HABEN)
  • Übertrag = Zielwert für das SALDO
  • SALDO = Übertrag – Addition der Positionen der kleineren Seite

Beispiel Bank:

Soll Haben
7.000 (AB)  4.000
3.000 6.000 (SB)
10.000 10.000 (Übertrag)

AB = Anfangsbestand
SB = SALDO (Schlussbestand)

Auf diese Weise wird mit allen Konten verfahren, bis alle ausgeglichen sind.
ZUM SCHLUSS kommt das BILANZKONTO an die Reihe.

2. BILANZKONTO abschließen und SALDO (→ Eigenkapital) ermitteln

Hierfür verwenden wir das Beispiel oben bereits genannte Beispiel für ein BILANZKONTO noch einmal:

  • es werden wird wie beschrieben die größere Seite addiert und übertragen
  • das EIGENKAPITAL ist beim Bilanzkonto das SALDO.
  • es beträgt in unserem Beispiel dann 15.000 Euro
Aktiva Passiva
Geschäftsausstattung 20.000 Eigenkapital 15.000
Fuhrpark 10.000 Darlehen 25.000
Forderungen 6.000 Schulden 10.000
Bank 8.000
Kasse 4.000
Vermögen 50.000 Kapital 50.000

Der Gewinn/Verlust im Geschäftsjahr errechnet sich:

Eigenkapital (Ende des Geschäftsjahres)
-Eigenkapital (Anfang des Geschäftsjahres)

= Gewinn/Verlust (im Geschäftsjahr)

Liegt das Eigenkapital am Ende des Jahres ÜBER dem am Anfang, dann hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet.

5. Zusammenfassung

Die Doppelte Buchführung ist ein wichtiger Bestandteil in der Buchhaltung moderner Unternehmen.

Sie gibt Aufschluss über:

  • Gewinn
  • Verlust

eines Unternehmens im jeweiligen Geschäftsjahr und bildet dank der doppelten Buchführung die Grundlage für die KALKULATION für das nächste Jahr.


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