Welche Kredite gibt es für eine Firmengründung?
Den Mut aufzubringen, um ein eigenes Unternehmen zu gründen – ist das nicht schon Grund genug, dafür auch einen Kredit zu vergeben? Das möchte man meinen – ist aber in der Praxis eher unrealistisch.
Banken zögern oftmals, wenn nicht ein vollkommen überzeugender Businessplan des Antragsstellers vorliegt. Entweder muss der Jungunternehmer Einbußen hinnehmen oder er bekommt eine Ablehnung.
Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, einen günstigen Kredit für den Start oder die Erweiterung einer Firma zu erhalten.
Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Varianten auf und helfen damit jungen mutigen Menschen ihren Traum zu verwirklichen.
1. Möglichkeit – Das Hausbankprinzip
Sie beantragen für größere Vorhaben einen Gründerkredit bei der KfW-Förderbank.
Auch dieser läuft zwar im Endeffekt über die Zustimmung Ihrer Hausbank aber er wird nach anderen Kriterien als ein normales Darlehen beurteilt.
- Keine unmittelbare Auszahlung einer Kreditsumme – sondern Minderung des Ausfallrisikos bei einem gewährten Kredit durch die Hausbank (» Hausbankprinzip)
- meist gefördert über Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – wie zum Beispiel mit dem beliebten ERP-Gründerkredit Startgeld (bis zu 100.000 € bei niedrigen Zinsen – Unternehmen darf nicht älter als 3 Jahre sein)
- Bund, Länder und Europäische Union unterstützen in dieser Hinsicht aktiv
Vorteile
- keine übermäßigen Eigenkapitalvorschüsse notwendig
- Rückzahlung meist erst ab dem 2. Jahr
Eine Grundvoraussetzung für die Gewährung des Förderkredits ist ein vernünftiges und stichhaltiges Konzept, mit welchem Sie die Bank von der Nachhaltigkeit Ihrer Unternehmung überzeugen können.
Spekulative und gewagte Geschäfte kommen nicht gut an. Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor und nehmen Sie der Bank die Angst vor einem Totalverlust.
2. Möglichkeit – Mikrodarlehen
Im kleineren Rahmen, aber durchaus nicht weniger wichtig. Gerade wenn es um kleine Summen geht, sind Banken meist etwas knausrig, weil sich für sie der Aufwand nicht lohnt.
Mikrodarlehen werden von speziellen Kreditinstituten vergeben, um gerade kleineren Unternehmen beispielsweise bei der Einrichtung eines Büros oder bei der Geschäftsausstattung zu helfen.
Konditionen sind:
- Kleiner Kreditrahmen von 1.000 Euro bis zu 10.000 Euro – nach Rückzahlung auch bis zu 20.000 Euro erweiterbar
- Monatliche Rückzahlung bei moderaten Zinssätzen von aktuell etwa 6.9 Prozent
- Kurze Laufzeiten (wenige Monate) um keine hohen Zinsen zu erwirtschaften und eine zügige Tilgung zu gewährleisten
- Es werden Bürgschaften oder ähnliche Referenzen aus privaten/geschäftlichen Umfeld des Unternehmers verlangt
- Mikrokredite können auch durch Fördergelder erweitert werden
Vorteile:
- Keine langfristige Bindung
- Schnelle Verfügbarkeit und keine langfristige Belastung
- Geringe Beträge lassen sich leichter finanzieren als größere Kredite
- Niedrige Zinssätze
3. Möglichkeit – Private Kreditgeber
Auch durch private Sponsoren und Geldgeber ist es möglich, ein Unternehmen auf die Beine zu stellen.
Finden Sie in Ihrem Umfeld finanzkräftige Gesellschafter oder Kreditgeber und vereinbaren Sie einen sogenannten Privatkredit. Sie müssen die privaten Investoren mit einem ausgearbeiteten Konzept von Ihrer Idee überzeugen und können haben so die Möglichkeit Unterstützung von dieser Gruppe zu erhalten.
Vorteile:
- Individuelle Konditionen
- Keine voreingenommenen Personen
- Investoren aus dem Geschäftsbereich, die Problematik verstehen/nicht marktfremd agieren
Mit diesen Kreditvarianten können Sie – je nach Finanzbedarf – die erste Zeit Ihres Unternehmertums überstehen. Wenn Sie nicht von vorneherein ein unermessliches Potential an Eigenkapital haben, so helfen Ihnen diese Förderprogramm wesentlich effektiver als ein sturer Bankkredit.
Einen detaillierten Überblick zu den gegenwärtigen Konditionen erhalten Sie hier.