Wer träumt nicht davon sein Hobby zum Beruf zu machen? Jeden Tag zur Arbeit zu gehen und zu wissen, dass man dort genau das macht, wofür man sich sonst Zeit neben der Arbeit nehmen müsste und auch würde. Nie mehr Dinge tun, die einem keinen Spaß machen, immer mit Freude durch den Alltag gehen und dabei auch noch Geld verdienen… das klingt wirklich zu gut, um wahr zu sein!
Allerdings schafft das nicht jeder und viele, die es versuchen, scheitern an den gleichen Herausforderungen. In der Tat gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden sollten, wenn man sein Hobby zum Beruf machen möchte, beispielsweise damit man nicht genau, weil man seine Leidenschaft nun zum Broterwerb verrichtet, die eigentliche und unbeschwerte Freude bei der Tätigkeit verliert.
Das nötige Rüstzeug
Ein wichtiger, erster Schritt ist es, zu definieren, ob man auch das nötige Zeug dazu hat, in seinem Hobby gut genug zu sein, um es zum Beruf zu machen. Neben künstlerischem Talent in einem kreativen Beruf benötigt man auch Talent im Bereich der Selbstorganisation und/oder Teamkompetenzen.
Ist es ein Ein-Mann-Projekt oder braucht es mehrere Menschen, die auch zusammen funktionieren müssen? Wenn man beispielsweise schon früher gerne auf dem Flohmarkt seine Spielsachen verkauft hat und nun einen eigenen Ebay-Shop eröffnen will, hat man als Nacheiferer von Powersellern wie Fotohändler Norbert Lehnhoff das nötige Durchhalte- und Planungsvermögen, den Shop zu pflegen und sich rund um die Uhr mit Käufern auf der ganzen Welt auseinanderzusetzen?
Zugangswege finden
Es ist natürlich eine Sache, talentiert in seinem Hobby und bei der Selbstorganisation zu sein, aber eine ganz andere, überhaupt in der Geschäftswelt Fuß zu fassen. Ein ambitionierter Pokerspieler wie Felix „xflixx“ Schneiders zeigt, wie es geht. Der ehemalige Mathematik-Student entwickelte schon früh eine Liebe für Kartenspiele und schaffte neben seinem Studium semi-professionell über das Spiel „Magic: The Gathering“ den Schritt ins profitable Kartenspiel.
Als immer mehr seiner Kollegen zu Poker wechselten, wechselte er mit – der Rest ist Geschichte. Inzwischen ist er Mitglied des renommierten Teams von PokerStars, ein erfolgreicher Twitch-Streamer und mit seiner Profession sehr erfolgreich. Gerade durch seinen Twitch-Kanal erreichte er eine große Bekanntheit und konnte sich unter anderem dadurch in der Poker-, aber auch in der Geschäftswelt einen Namen machen.
Selbstreflexion
Ein weiterer Schritt, der neben dem Rüstzeug auch an erster Stelle stehen könnte, ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wie groß ist eigentlich die eigene Begeisterung für das Hobby? Wie stark engagiert man sich bereits außerhalb des Berufs und wie schätzt man sich ein? Hält die Freude auch noch an, wenn man konstant Leistungen bringen muss? Ein aktuell passendes Beispiel wäre der Beruf des Profifußballers. Kickt man eigentlich am liebsten ganz entspannt mit den eigenen Freunden oder ist man wie Stars ala Mesut Özil bereit, den heimischen Bolzplatz gegen Stress und die Hingabe für einen oder wechselnde Vereine auf sich zu nehmen und sich auch dem Spotlight der Öffentlichkeit zu stellen, die folglich auf einem lastet?
Durchhaltevermögen
Über allem steht immer der Gedanke, dranzubleiben. Oft stellt sich der Erfolg nicht direkt ein und lange Durststrecken müssen überwunden werden, bis man erstmals das Gefühl hat, dass die eigenen Anstrengungen zu Erfolg führen könnten.
Gerade wenn es ein Traumberuf im Internet ist wie Blogger oder YouTuber, gibt es eine riesige Konkurrenz. Da muss man es schaffen, sich gegen diese anderen durchzusetzen und sich mit Kreativität und eigenen Ideen abzuheben. Alle großen Stars der Szene haben klein angefangen und auch bei YouTuber-Legenden wie Gronkh gehörten große Durststrecken zur Erfolgsgeschichte dazu.
Fazit
Wenn man sein Hobby zum Beruf machen will, dann muss man aufpassen, dass man nicht dem berühmten Korrumpierungs-Effekt zum Opfer fällt. Er besagt, dass durch extrinsische Anreize (Geld), intrinsische Anreize (Selbstmotivation) verringert werden. Besonders fatal: Um den Spaß beizubehalten, müssen externe Anreize mehr und mehr gesteigert werden.
Deshalb muss man aufpassen, dass man sich das eigene Hobby nicht selbst vermiest und einige Regeln beachten, die in diesem Artikel angesprochen wurden. Nur wenn man einen klaren Plan hat, sich selbst gut kennt und einschätzen kann sowie das Durchhaltevermögen mitbringt, kann der eigene Job mit Erfolg zur traumhaften Beschäftigung werden, die auch noch Geld einbringt.