Beim Planen und Aufbauen eines eigenen Start-Ups stehen Gründer vor großen Hürden. Es gibt hunderte Erfolgsgeschichten, aber auch tausende Beispiele fürs Scheitern. Damit bei dir alles auf Erfolg eingestellt ist und keine Fragezeichen bleiben, haben wir die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst. Wir erklären dir, welche Phasen du mit deinem Start-Up durchläufst, was diese für dich bereithalten und wann du am besten auf Fremdkapital zurückgreifen solltest.
Aufbau und Wachstum (d)eines Start-Ups
Start-Ups durchlaufen in der Regel immer ein ähnliches Schema, das sich in sechs Phasen unterteilen lässt. Hierbei folgen häufig Hochs auf Tiefs und umgekehrt. Die Phasen müssen jedoch nicht immer gleich lang andauern oder dieselben Auswirkungen haben. Man spricht allgemein jedoch von folgenden Etappen:
- Orientierungsphase
- Planungsphase
- Gründungsphase
- Aufbauphase
- Wachstumsphase
- Reifephase
Jede Phase hält für dich und dein Unternehmen neben Chancen auch verschiedene Herausforderungen und Stolpersteine bereit, auf die du vorbereitet sein solltest.
Die ersten beiden Phasen liegen noch vor der eigentlichen Gründung des Unternehmens. In der Orientierungsphase geht es zunächst darum, deine Idee auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen. Am besten besprichst du die Idee mit vielen Leuten, um vorläufiges Feedback zu erhalten. Ziel dieser Phase ist es ein Grobkonzept der Geschäftsidee zu erstellen.
Anschließend beginnt die Planungsphase, diese umschließt alle Vorbereitungen zur Gründung. Dazu gehören Businessplan-Erstellung, Entwicklung eines Prototypen sowie die ausführliche Gründungsplanung. In dieser Zeit solltest du dir Gedanken über Standort, Rechtsform, Preispolitik und ähnliches machen. Auch wird spätestens hier erstmals das Thema Finanzierung für dich wichtig. Behalte Fördermöglichkeiten im Auge, plane deine Finanzierung, Liquidität und überhaupt dein Budget.
Nach etwa einem Jahr der Vorbereitung beginnt schließlich deine eigentliche Gründungsphase. Nun wird das Unternehmen wirklich geführt und die Markteinführung vorbereitet. Mit der Gründung kommen häufig auch die ersten Tiefschläge: Rote Zahlen und rechtliche Hürden, die mit der Gründung zusammenhängen, kommen auf dich zu. Aufgrund der roten Zahlen musst du deine Zahlungsfähigkeit laufend planen und überprüfen. Damit es nach dem Tief auch wieder zu einem Hoch kommen kann, benötigst du mit großer Wahrscheinlichkeit externe Geld(geb)er. Um diese von dir und deinem Unternehmen überzeugen zu können, solltest du in der Gründungsphase viel Kundenakquise und Pressearbeit betreiben.
Die vierte Phase ist die sogenannte Aufbauphase. Du erzielst nach langer Zeit des Investierens erste Umsätze! Nun gilt es dein Start-Up am Markt zu festigen und gesetzte Ziele im Auge zu behalten. Wenn alles gut läuft, wird die Aufbau- zur Aufwärtsphase. Solltest du den Aufwand nicht mehr alleine (oder im Team) bewältigen können, ist es an der Zeit (weitere) Mitarbeiter einzustellen.
Mit der Wachstumsphase kannst du erste Gewinne erzielen. Allerdings werden durch eine aggressive Expansionsstrategie in dieser Zeit häufig Aufgaben umverteilt. Das kann dazu führen, dass Gründungsmitglieder aussteigen. Umgründung und Umstrukturierung können helfen.
Die Reifephase zu erreichen, bedeutet, dass du mit deinem Start-Up statt aggressives nachhaltiges Wachstum anstreben solltest. Das erste große Auf-und-Ab ist überstanden und du kannst über neue Technologien, Produkte, Unternehmenskultur und Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken. Hierbei solltest du jedoch nie auf eine aussagekräftige Marktanalyse verzichten.
Bewältigst du alle Herausforderungen kann es gut sein, dass aus deinem kleinen Start-Up ein großer Global Player wird.
Wann ist der beste Zeitpunkt zur Kapitalaufnahme?
Spätestens in der Gründungsphase, besser jedoch in der Planungsphase, solltest du dir erstmals Gedanken zum Thema Kapitalaufnahme machen und damit auch zum Thema Fremdkapital.
Neben dem Eigenkapital (das bleibt, wenn du vom Unternehmensvermögen die Schulden abziehst) kannst du dein Unternehmen auch mittels Fremdkapital finanzieren. Banken oder andere Geldgeber überlassen dir kurzfristig eine festgesetzte Summe, die du mit Zinsen zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zurückzahlen musst. Es entsteht somit ein Schuldverhältnis.
Vor- und Nachteile des Fremdkapitals
Nicht jedes Unternehmen kann sich aus Eigenkapital finanzieren und ist daher irgendwann auf Fremdkapital angewiesen. Um unter der Vielzahl der Kapitalgeber nicht den Überblick zu verlieren, gibt es verschiedene Online-Portale, wie beispielsweise compeon.de, die dir dabei helfen die passenden Finanzierungspartner zu finden. Das Darlehen, das Banken oder andere Geldgeber, dir für dein Unternehmen überlassen, bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich.
Vorteile:
- Gewinne und Unternehmensführung müssen nicht mit dem Fremdkapitalgeber geteilt werden
- Zinsen können steuerlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden
- Die kurzfristig erhöhte Liquidität ermöglicht es dir zu investieren, Gewinne zu erhöhen und so für andere Anleger interessant zu werden
- Bei günstigen Konditionen kannst du vom Leverage-Effekt profitieren
Nachteile:
- Das Kapital steht dir nur zeitlich begrenzt zur Verfügung
- Tilgung und Zinsen verlangen die Geldgeber auch dann, wenn du in einer wirtschaftlich schwierigen Lage steckst
Fazit
Eine Start-Up-Gründung steht nicht nur für Selbstständigkeit und Unternehmertum sondern auch für Hürden, Stolpersteine sowie finanzielle Engpässe. Um im Gründungsdschungel nicht den Überblick zu verlieren, solltest du früh professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Solltest du im Laufe deiner Gründungsgeschichte an den Punkt kommen, an dem dein Eigenkapital nicht mehr ausreicht, ist es keine Schande Fremdkapital zu beziehen. Die Vorteilsauflistung zeigt, dass dies bei guter Verhandlung über die zu zahlenden Zinsen und Rückzahlungszeiträume viele positive Effekte mit sich bringen kann. Ob die Fremdfinanzierung jedoch wirklich das richtige für dich und dein Unternehmen ist, hängt von deinen Zielen, Plänen und dem Zeitpunkt ab. Auch hier ist professionelle Beratung angeraten. Allgemein ist zu bedenken, dass du Fremdfinanzierung als kurzfristiges Mittel und nicht als langfristige Lösung betrachten und nutzen solltest. Auf Eigenkapital kannst und solltest du daher in keinem Fall verzichten.