Die meisten unter uns, die sich ein Fahrzeug anschaffen wollen, denken sofort an den Ankauf und die Finanzierung dahinter. Die Wenigsten bedenken jedoch, dass es heute auch immer mehr Anbieter für die Langzeitmiete von Autos gibt. Diese Variante ähnelt in vielen Bereichen dem klassischen Leasing – unterscheidet sich in einigen Punkten jedoch auch deutlich davon. Wir zeigen, worauf es bei der Langzeitmiete von Fahrzeugen ankommt!
Die Langzeitmietung eines PKW ist eine Sonderform der Autovermietung und wird inzwischen von den allermeisten Autovermietern angeboten. Die Laufzeit eines solchen Vertrags liegt im Normalfall zwischen einem Monat und zwei Jahren. Damit liegt die Laufzeitlänge einer Langzeitanmietung zwischen der des tageweisen Mietens eines Fahrzeugs und der eines Leasingvertrags.
Je nach Fahrzeugklasse und Ausstattung beträgt der monatliche Langzeitmietpreis eines PKW etwa 300 bis 700 Euro. Diese Rate bleibt während der gesamten Mietzeit unverändert.
Wichtiger Unterschied zum Leasing: Beim Langzeitmietvertrag fallen keine Sonderzahlungen an. Diese sind zur Gänze im Mietzins enthalten.
Erst langfristig mieten, danach eventuell kaufen
Ähnlich wie bei der Anmietung einer Wohnung erwirbt man mit der Anmietung nur zeitlich begrenzte Besitz- aber keine Eigentumsrechte. Und anders als etwa bei einem Leasingvertrag sieht der PKW-Langzeitmietvertrag in aller Regel nicht vor, dass der Fahrzeugmieter nach Ende der Vertragslaufzeit das Fahrzeug erwerben kann. Allerdings ist es je nach Autovermietung oftmals möglich, den Wagen am Vertragsende zum Restwert zu kaufen. Sollten Sie in diesem Fall eine Kreditfinanzierung in Erwägung ziehen, raten wir Ihnen, sich über Portale wie kreditvergleich-24.eu
Falls diese Option überhaupt angeboten wird, so wird der voraussichtliche Restwert des Wagens bereits vorab im Vertrag beziffert. Dieser Preis gilt aber nur bei einer normalen und unfallfreien Inanspruchnahme des Fahrzeugs, sprich bei der im Vertrag bezifferten, durchschnittlichen, jährlichen Laufleistung.
Aber Achtung: gerade was diese beiden Punkte „normale Inanspruchnahme“ und „Laufleistung“ betrifft, unterscheiden sich die Fahrzeugvermieter teils ganz erheblich.
Denn wann ein Verschleiß „überdurchschnittlich“ und damit dem Mieter anzulasten ist, und wie viele gefahrene Kilometer eine „durchschnittliche Laufleistung“ ergeben, sieht jeder Autovermieter anders. Dies sollten Sie vor Vertragsabschluss sorgfältig überprüfen. Auch gibt es oftmals bestimmte Ausschlüsse, etwa was das Rauchen im Fahrzeug, das Mitführen von Tieren oder das Reisen ins Ausland betrifft. Bei bestimmten, exklusiven Fahrzeugmodellen gibt es zudem oftmals Einreisebeschränkungen für Länder, in denen Fahrzeugdiebstähle besonders häufig vorkommen.
Vor dem Abschluss eines Langzeitmietvertrags sollten zusammengefasst die nachfolgenden Vor- und Nachteile berücksichtigt werden.
Vorteile der PKW-Langzeitmiete
Die Langzeitmiete eines Fahrzeugs bietet einige, nicht unbedeutende Vorteile, die wir in diesem Absatz gerne zusammenfassen möchten.
Abgesehen vom Treibstoff (und Strafzetteln) trägt die Autovermietung sämtliche Nebenkosten wie Versicherung, Vollkasko, Steuer, Zulassung oder Überführung. Das finanzielle Risiko bei Diebstahl, Reparatur, Wartung oder Unfall trägt ebenfalls vollumfänglich die Autovermietung respektive die Autoversicherung. Im Schadensfall (Reparatur, Unfall, Diebstahl) übernimmt die Autovermietung sämtliche Kosten. Anders als beim Leasing fallen keine Sonderkostenpunkte an. Außerdem sind die Monatsraten gleichbleibend und damit fest kalkulierbar.
Ähnlich wie beim Neuwagenkauf kann man sich nicht nur den Fahrzeugtyp, sondern auch dessen Ausstattung (Kindersitz, Navi etc.) heraussuchen. Hinzu kommt, dass die meisten Langzeitmietverträge eine Mobilitätsgarantie enthalten. Falls notwendig stellt die Autovermietung in diesem Fall also ein unentgeltliches Ersatzfahrzeug zur Verfügung.
Außerdem besteht meist auch die vertragliche Option, dass das Fahrzeug während der Vertragslaufzeit gegen ein anderes respektive ein Neueres ausgetauscht werden kann. Die Langzeitanmietung eines Fahrzeugs erfordert in der Regel weder eine Schufaauskunft noch eine Kreditprüfung und das Fahrzeug kann oftmals nach Vertragsende erworben werden.
Der Vertragsabschluss geht in aller Regel zügig und unbürokratisch vonstatten und werden keine besonderen Sonderwünsche geäußert, steht das Fahrzeug in der Regel schon innerhalb von ein bis zwei Tagen zur Verfügung.
Eine Langzeitmiete von PKWs stellt also nicht nur für Unternehmer, die diese Variante zum Beispiel bei Mobilitätsengpässe gerne nutzen, eine gute Option dar, sondern sollte auch von Privaten in Erwägung gezogen werden.
Nachteile der PKW-Langzeitmiete
Wie in nahezu jedem anderen Bereich auch, stehen den Vorteilen der PKW-Langzeitmiete auch einige Nachteile gegenüber. Wir möchten Ihnen natürlich auch diese der Vollständigkeit halber nicht vorenthalten.
So existieren je nach Fahrzeugklasse, Führerscheinbesitzdauer und Anmietungsland beispielsweise unterschiedliche Altersbeschränkungen. Deutschlandweit liegt diese Grenze derzeit bei 21 Jahren, in den USA hingegen beispielsweise bei 25 Jahren. Außerdem gibt es bei einigen Autovermietungen inzwischen auch Altershöchstgrenzen. Dies betrifft allerdings (bislang) nur sehr betagte Senioren, die deutlich älter als 75 Jahre sind.
Mit Zahlung der Mietraten erwirbt der Mieter weder Eigentum noch irgendwelche Eigentumsrechte am Mietwagen. Langjährig laufende Mietverträge können letztlich teurer kommen als etwa bei Leasing, dem Kauf oder der Finanzierung eines Neuwagens. Ein eventueller Fahrzeugankauf nach Vertragsende ist nicht immer möglich und hängt von den jeweiligen Vertragsbestimmungen ab. Durch entsprechende, vertragliche Begrenzungen und Ausschlussklauseln wird die Fahrzeugnutzung bei einigen Autovermietern erheblich eingeschränkt.
Meistens wird zudem eine vertragliche, maximale Jahreslaufleistung vereinbart. Will der Fahrzeugmieter Zusatzkosten vermeiden, sollte er diese Kilometergrenze nicht überschreiten oder eine höhere Laufleistung nachzuverhandeln.
Fazit
Wer also mit dem Gedanken spielt, einen Langzeitmietvertag abzuschließen, sollte all diese Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen. Schließlich geht man damit eine zwar gut kalkulierbare, aber eben auch sehr langfristige Zahlungsverpflichtung in dreistelliger Höhe ein. Übrigens: viele Leasingfirmen bieten Langzeitmietverträge an, ohne diese extra zu bewerben. Erkundigen Sie sich danach!