Wer als Privatperson am Aktienmarkt tätig ist, der benötigt auch einen Broker. Dieser kauft und verkauft im Kundenauftrag Wertpapiere an internationalen Aktienmärkten und außerbörslichen Handlungsplätzen, und das gegen eine „Courtage“ genannte Vermittlungsgebühr. Zum Tätigkeitsfeld eines Brokers zählen zwar auch auf Marktanalysen basierende Wertpapierempfehlungen, für den privaten Kleinanleger erscheint dies aber eher uninteressant. Mit einer Ausnahme allerdings, und die betrifft den Devisenhandel. Die darauf spezialisierten Broker nennen sich Forex Broker.
„Forex“ steht dabei für „Foreign exchange market“. Hier geht es also um den Währungskursmarkt. Dabei handelt es sich um den weltweit größten Finanzmarkt, bei dem sich alles um Kursschwankungen – also die Volatilität – einzelner Währungen beschäftigt.
Der Devisenhandel – ungleich komplizierter als der Aktienmarkt
Der Devisenhandel ist auch für ausgewiesene Börsenhaie ein nur schwer durchschaubarer und äußerst schwieriger Markt.
Beim Aktienhandel mit einzelnen Werten muss letztlich nur die wirtschaftliche Entwicklung eines ganz konkreten Unternehmens möglichst genau prognostiziert werden. Und die ist einigermaßen kalkulierbar, denn sie basiert entscheidend auf allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie einem recht überschaubaren Marktumfeld – also beispielsweise für ein EU-weit operierendes, deutsches Unternehmen oder einen Automobilproduzenten, der gegen eine ganz bestimmte Zahl konkurrierender Anbieter bestehen muss.
Und auch für Aktienfonds, die Anteilscheine mehrerer Unternehmen beherbergen, gilt im Wesentlichen dasselbe. Abgesehen vielleicht davon, dass hier eine gewisse Risikostreuung existiert: Sollte eines der Font-Unternehmen am Markt floppen, so werden diese Verluste womöglich dadurch wieder wettgemacht, dass ein anderes Unternehmen desselben Fonts unerwartet erfolgreich war.
Der Devisenhandel – reizvoll und gefährlich
So weit, so übersichtlich. Das Geschäft mit Währungsschwankungen ist demgegenüber jedoch ungleich komplexer. Die Wirtschaftskraft eines Landes oder auch eines Landesverbundes mit gemeinsamer Währung wie etwa die Eurostaaten, ist nur einer der Faktoren, welcher über die Stärke einer Valuta entscheidet.
Wer sich mit Währungsspekulationen beschäftigt, muss daher auch eine Vielzahl weiterer, teils sehr indirekt wirkender Einflussfaktoren berücksichtigen:
Unvorhergesehene Naturkatastrophen wie beispielsweise ein Erdbeben oder auch nur ein verregneter Sommer können Wirtschaftskraft und Währung eines Landes unvermittelt in den Abgrund reißen
- Politische Spannungen oder auch nur Neuwahlen können drastische Auswirkungen auf eine Landeswährung haben
- Länder, deren Wirtschaftskraft vornehmlich auf dem Ölverkauf basiert, kämpfen derzeit mit fallenden Ölpreisen und einem parallel damit einhergehenden Währungsverfall. Gut zu beobachten ist dies momentan beim russischen Rubel, der seit Ölkrise und Wirtschaftssanktionen ins Bodenlose fällt.
- Manchmal erscheint den nationalen Währungshütern auch die eigene Währung zu stark. Dann intervenieren sie unvermittelt auf dem Devisenmarkt, um den Wert ihrer Währung künstlich zu drücken. So etwa die Schweiz. Deren Franken wurde gegenüber dem Euro immer stärker bewertet, so dass die Eidgenossen ihn durch Markteingriffe künstlich nach unten zwangen.
- Auch psychologische Aspekte besitzen auf den Devisenmärkten enorme Bedeutung. Abseits aller wirtschaftlichen Vernunft könnte eine Landeswährung etwa an Wert gewinnen, nur weil das jeweilige Land gerade eine Fußball-WM gewonnen hat oder auch nur ausrichten will.
- Ebenso kann eine Währung trotz wirtschaftlicher Schwäche des Landes steigen, wenn nur die Wirtschaftskraft anderer Länder als noch schwächer eingeschätzt wird –quasi als Einäugige unter Blinden.
- Schon die minimalste, internationale Leitzinsänderung kann gravierende Auswirkungen auf den gesamten Aktienmarkt und Devisenhandel haben.
Dies sind nur einige der wirtschaftsfernen Begleitumstände, welche den Kurs einer Währung signifikant beeinflussen können.
In der Summe führen all diese wertrelevanten Faktoren zu ganz enormen Schwankungen und Kurssprüngen auf dem Devisenmarkt – und damit zu ebenso enormen Gewinn- respektive Verlustpotenzialen.
Professionalisierter Devisenhandel für Kleinanleger
Dennoch erscheint der Devisenhandel überaus interessant. Er lohnt sich bereits bei geringeren Beträgen, da Währungsschwankungen ebenso drastisch wie kurzzeitig ausfallen können – und damit natürlich auch die potenziellen Erträge respektive Verluste.
Um Letztere zu verhindern, sollten Sie– Interesse am Devisenhandel vorausgesetzt – die Unterstützung von Fachleuten einholen. Und genau hier kommen die Forex-Broker ins Spiel. Die sind zwar mittlerweile auch im Rohstoffhandel tätig, ihr Kerngeschäft ist jedoch nach wie vor der Devisenhandel.
Die Dienstleistungen der Forex-Broker sind dabei höchst unterschiedlich: Je nachdem, für welche Währung Sie sich interessieren , wie viel Geld Sie investieren wollen und wie hoch Ihre ganz persönliche Risikoschwelle ist, kommen bestimmte Forex-Broker für Sie eher mehr oder eher weniger in Betracht.
Einen sehr detaillierten Vergleich von Kosten und Dienstleistungen der wichtigsten Forex-Broker finden Sie auf https://broker-bewertungen.de/forex-broker-vergleich.
Mit nur einem Euro Einsatz für 50 Euro Devisen kaufen
Einzelne Broker stellen den Anlegern höchst unterschiedliche Hebel zur Verfügung. Dadurch können Sie mit weitaus mehr Geld handeln, als Sie real einsetzen.
Bei einem Hebel von beispielsweise 1: 50 erwerben Sie bei 200 Euro Einsatz Devisen im Wert von 10.000 Euro.
Aber natürlich steigt damit auch Ihr Risiko: bei vielen Forex-Brokern müssen Sie für Verluste in Form einer sogenannten „Nachschusspflicht“ geradestehen, und die hat schon so manche Privatinsolvenz verursacht.
Von geradezu existenzieller Bedeutung erscheint es daher, dass Sie bei geplanten Devisengeschäften einen fachkundigen und kostengünstigen Forex-Broker hinzuziehen. Viele Forex-Broker bieten kostenlose Demokonten an, mit denen Sie den Devisenhandel völlig risikolos und unter realen Marktbedingungen simulieren können.
Ein solches kostenloses Demo-Konto bietet etwa der Online-Broker ayondo für eine Dauer von 15 Tagen. Mit den fiktiven 100.000 Euro, die dem Demo-Konto gutgeschrieben sind, lassen sich unter anderem Devisengeschäfte risikofrei testen. Vor allem für Neueinsteiger, die sich noch nicht mit den Auswirkungen von Hebelgeschäften auskennen, bietet das viele Vorteile. Oftmals entscheiden hier nur wenige Augenblicke über hohe Gewinne oder enorme Verluste. Wie das funktionieren kann veranschaulicht ein Video der Netzsieger-Redaktion, das im Rahmen eines ausführlichen Testberichts entstanden ist.
Im Gegensatz zum Handel mit Aktien über das klassische Broker-Angebot bietet der Devisenhandel über Forex-Broker meist den Vorteil, dass Gebühren relativ gering ausfallen. So verzichten viele Anbieter auf fixe Kommissionen wie sie oft für den Wertpapierhandel gelten. Aber das Angebot ist auch hier für Kunden nicht komplett kostenlos.
Dementsprechend gibt es beim Devisengeschäft eine Differenz zwischen dem Brief- und dem Geldkurs. Diese Differenz – Spread genannt – ist die Summe, die der Forex-Broker bei jedem Trade einbehält. Beim Forex-Handel bemessen sich die Unterschiede meist auf nur wenige Pips. Ein Pip bezeichnet die vierte Nachkomastelle eines Kurses – entspricht also einer Einheit von 0,0001.
Je nach Anbieter gibt es feste Spreads, die der Forex-Broker festlegt oder variable Spreads, die sich nach Angebot und Nachfrage am Markt richten. Über die Gebühren beim Handel sollten Sie sich im Vorfeld in jedem Fall genau informieren.
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