Magisches Viereck


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Der eine oder andere Fußball-Fan kennt vielleicht das magische Dreieck, aber ein Viereck? Was soll das sein?

Welchen Hintergrund besitzt es und welche Bedeutung hat es im Bereich der Wirtschaft und Finanzen? Alles Wissenswerte zu diesem Thema in nachfolgenden Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist das Magische Viereck? Was soll es bewirken?
  2. Was soll es bewirken?
  3. Warum ist funktioniert das Magische Viereck nicht?
  4. Wie lassen sich die jeweiligen Indizes nachweisen?
  5. Sind das die einzigen Ziele?
  6. Zusammenfassung

1. Was ist das Magische Viereck?

Unter dem magischen Viereck versteht man die Hauptziele der Wirtschaftspolitik, die seit 1967 im Stabilitätsgesetz festgelegt worden sind.

Es handelt sich hierbei um vier Ziele:

  1. Vollbeschäftigung
  2. Wirtschaftswachstum
  3. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
  4. Preisstabilität

Sie sind die Eckpfeiler der Wirtschaaftspolitik.

2. Was soll das Magische Viereck bewirken?

Das Ziel dieses Systems ist, ein sogenanntes gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht zu schaffen.

Es ist allerdings ziemlich unwahrscheinlich, dass alle Ziele zum exakt gleichen Zeitpunkt erreicht werden. Weil das so ist, gilt es als magisch – deshalb auch die Bezeichnung – magisches Viereck.

3. Warum ist funktioniert das Magische Viereck nicht?

Die gesteckten Ziel sind nicht voll miteinander vereinbar. Ein oder mehrere Ziele arbeiten gegeneinander, beziehungsweise sind nicht gemeinsam mit dem Eintreten eines Erfolgs koppelbar.

Beispiel:

Es wird als Maxime herausgegeben möglichst einen hohen Beschäftgungsstand zu haben. Wird dieses Ziel erreicht ist gleichzeitig aber nicht davon auszugehen, dass die Preise gleichfalls stabil bleiben. Denn durch höhere Preise lassen sich marktwirtschaftlich gesehen bei den zahlenden Kunden höhere Gewinne erzielen.

Ähnliche Ergebnisse treten auch bei der Kombination der beiden anderen Ziele auf.

4. Wie lassen sich die jeweiligen Indizes nachweisen?

Wie so viele Sachen, basieren auch diese Daten auf statistischen Erhebungen.

4.1. Beim Ziel Preisstabilität wird:

  • der klassische deutsche Warenkorb 

verwendet.

Das bedeutet, es werden die Lebensmittel oder Waren zusammengefasst in einem Warenkorb über eine bestimmte Zeit in der Preisentwicklung beobachtet.

In diesem Zeitraum sollte die Preissteigerung nicht über zwei Prozent liegen, dann gilt es als preisstabil.

4.2. Beim Ziel Vollbeschäftigung:

  • wird die Arbeitslosenquote

zugrunde gelegt. im Optimalfall sollte die Quote zwischen 0,7 und 3 liegen.

Sie sollte nicht über drei Prozent liegen.

4.3. Beim Ziel Wirtschaftswachstum:

  • wird das Bruttoinlandsprodukt 

zugrunde gelegt.

Um es im Rahmen des magischen Vierecks zu verwirklichen, wird ein Wert von drei bis vier Prozent empfohlen.

4.4. Beim außenwirtschaftlichen Gleichgewicht:

  • wird die Außenbeitragsquote

Es wird empfohlen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Importen und Exporten eines Landes zu halten.
Die Quote errechnet sich folgendermaßen:

Außenbeitragsquote = [(Importe – Exporte) / Bruttoinlandsprodukt} * 100

5. Sind das die einzigen Ziele?

Nein!

Gelegentlich wird das magische Viereck, je nach Bewertungskriterien, gar zu einen Fünf- bis Neuneck erweitert.

Es wird dann einfach durch einen dieser Faktoren ergänzt:

  • möglichst ausgeglichene öffentliche Haushalte
  • Ressourcensicherung
  • menschliche Arbeitsbedingungen
  • Umweltschutz
  • Einkommensgerechtigkeit

6. Zusammenfassung

Wir stellen also fest, das magische Viereck ist ein von vier wirtschaftspolitischen Grundzielen geprägtes Zielsystem.

Dazu zählen:

  • Vollbeschäftigung
  • Außenwirtschafltiches Gleichgewicht
  • Preisstabilität
  • Wirtschaftwachstum

Oberstes Ziel:

  • gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht

Erreichbarkeit:

  • sehr unwahrscheinlich, da alle Ziele zusammen nicht gleichzeitig eintreten können – deshalb: magisch
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