Kostenfalle Strom: So wählen Sie den richtigen Anbieter

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Es ist doch jedes Jahr das Gleiche. Regelmäßig im Januar flattert uns die Jahresabrechnung des eigenen Stromanbieters ins Haus und man fragt sich: Warum zum Teufel ist der Strom schon wieder tuerer geworden? Steckt da System dahinter oder werden einfach nur die Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien weitergegeben? Keine Lösung ist es, die Rechnung kommentrar und tatenlos in den Aktenschrank wandern zu lassen. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Wahl und beim Wechsel zu einem neuen Stromanbieter beachten müssen. Denn das Beharren auf alten Verträgen kann auf Dauer sehr teuer sein.

1. Grundsatzentscheidung: Warum Stromanbieter wechseln?

Es könnte doch so schön sein – so, wie selbst in der Werbung für einen namhaften Stromanbieter durch eine prominente Ex-Biathletin kolportiert wird: Es sei ganz früher doch so leicht gewesen “erinfach zwei Löcher rein und ab in den Ordner”. Doch auch wenn die Werbebotschaft eine ganz andere ist, zeigt sie uns auf, wie komplex und kompliziert die Wahl des geeigneten Stromanbiteres geworden ist.

 

Es ist natürlich löbllich, wenn Kunden jahrelang ihrem Anbieter treu bleiben. Kosten sparen können sie durch diese Praxis aber eher nicht. Ganz im Gegenteil. Spätestens nach dem ersten Jahr der “Zughehörigkeit” erlischt die Preisgarantie und es können Strompreiserhöhungen mehr oder weniger problemlos an den Kunden weitergegeben werden.

Aber das muss nicht sein!

Der jährliche oder auch halbjährliche Wechsel zu einem tariflich günstigeren Anbieter kann sich durchaus bezahlt machen. Es kommt allerdings immer auch auf die jeweiligen Konditionen des neuen Stromlieferanten an, die man sich unbedingt und sehr genau ansehen sollte.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • freie Wahl eines günstigeren Tarif
  • Flexibilität – es kann auf etwaige Preisanpassungen reagiert werden
  • Einsparungspotential
  • Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen
  • Neukundenbonus und Stromsparbonus sind möglich
  • neuer Anbieter übernimmt in der Regel alle Formalitäten von Kündigung bis Information des bisherigen Versorgers

 2. Wechselentscheidung: Wie funktioniert der Wechsel in der Praxis?

Wer sich für einen Wechsel entschieden hat, der steht nun vor der Frage:

Wie kann ich wechseln?

Das ist gar nicht so schwer! In der heutigen internetaffinen Welt gibt es eine Vielzahl von Stromvergleichsportalen, die aber normalerweise zwei großen Anbietern zuzuordnen sind.

Dazu gehören:

  • CHECK24 – Das Vergleichsportal
  • VERIVOX

Alle anderen Portale greifen auf die Daten dieser Anbieter zurück. Es werden also die gleichen Informationen und Preise dargestellt, als wenn man direkt dort sucht. Der klassische Anruf beim Grundversorger lohnt sich normalerweise nicht, da deren Preise meist deutlich über denen der Konkurrenz liegen.

So vergleichen Sie die Preise:

  1. Grundaten in Eingabemaske wie Postleitzahl/Ort und Jahresverbrauch in Kilowattstunden eingeben
  2. Zusatzoptonen wie “reine Ökostromtarife bevorzugen”, “Neukundenbonus einrechnen” oder “Paketpreise auzeigen” an- oder abwählen
  3. derzeitigen Stromversorger als Vergleichsreferenz wählen
  4. Abrechnungsart (monatlich/vierteljährlich/jährlich) wählen
  5. auf “Jetzt vergleichen” drücken

Feritg!

Schon erhalten Sie übersichtlich und mit der Differenz zum bisherigen Anbieter die Jahrespreise zahlreicher Stromversorger angezeigt.

Doch auch hier ergeben sich viele versteckte Details, die es unbedingt zu beachten gilt

3. Das sollten man beim Wechsel/der Tarifwahl beachten

Natürlich werden oftmals die Tarifen mit einen hohen Neukundenbonus an erster Stelle gelistet. Dieser wird aber in den meisten Fällen nicht sofort gewährt und auch nicht in auf das eigene  Konto überwiesen.

Stattdessen werden diese Boni mit der Jahresabrechnung verrechnet und entfallen oftmals, wenn man den Anbieter vor Ablauf wechselt. Zudem gibt es zahlreiche versteckte Klauseln, die nicht auf Anhieb im Vergleich sichtbar werden. Hier gilt es stark zu differenzieren.

Aus diesem Grund sollten folgende Punkte unbedingt vorher gekläart werden:

  • Onlinetarif (eingeschränkter Service) oder klassischer Tarif mit postalischer Rechnung und umfangreichen Service
  • Preisgarantie oder nur eingeschränkte Garantie bis zu einem bestimmten Datum
  • monatliche Grundgebühr und Preis pro Kilowattstunde oder Paketpreise ohne Grundgebühr
  • Einrechnung der Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG)
  • Bonuszahlungen im angezeigten Tarif eingerechnet
  • Bewertung des Anbieters durch Kunden (auch außerhalb des Vergleichportals)
  • Mindestvertragslaufzeit (in der Regel 1 Jahr)/Vertragsverlängerung
  • Höhe der monatlichen Abschlagszahlungen

Des Weiteren gibt es einige Vertragselemente, die es dringend zu vermeiden gilt:

  • Abschlagszahlungen in Vorauskasse oder Kautionszahlungen (Jahresvorauszahlung)
  • fehlende Preisgarantie
  • Einrechnung von Bonuszahlungen – beschönigt den realen Preis (Trick)
  • lange Vertragslaufzeiten
  • Paketpreise – da hier eine genaue Einschätzung des Verbrauchs notwendig ist – wer darüber hinaus verbraucht muss meist deutlich mehr zahlen

Neben diesen Punkten gibt es natürlich einige Tipps bei der Wahl des richtigen Stromanbieters.

Praxis-Tipps:

  1. kurze Laufzeiten wählen – 1-3 Monate mit Kündigungsfrist von 4 Wochen
  2. Beim Preisverlgeich das Häkchen bei “Bonuszahlungen einrechnen” entfernen – so erhält man den realen Preis
  3. auf mindestens 1 Jahr Preisgarantie achten (möglichst nicht eingeschränkt)
  4. EEG-Umlage sollte mit eingerechnet sein
  5. Stromanbieter sollte Preise nachvollziehbar dokumentieren und einen guten Ruf haben

Außerdem hat man das Recht, bei einer Preiserhöhungen des Stromanbieters während des Jahres zu wechseln. Hier gitl das gesetzliche Sonderkündigungsrecht (§ 41, Absatz 3, EnWG). Die Kündigung sollte per Einschreiben und möglichst innerhalb von 2 Wochen nach Erhalt der Preiserhöhung erfolgen.

Ansonsten geht der Wechsel wie von selbst vonstatten. Nach Vertragsabschluss (online) erfolgt die Prüfung und Kündigung beim bisherigen Stromversorgen. Bis zur Bereitstellung der Lieferung vergehen in der Regel bis zu 12 Wochen.

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