Inventar
Wenn du etwas im Inventar hast, dann bedeutet das landläufig, dass etwas vorhanden ist.
Das ist allerdings nicht alles, was es zu diesem Begriff aus dem Finanzwesen zu wissen gibt.
Was ist Inventar und was passiert bei der Inventarisierung? Welchen Bezug hat dieser Begriff zur Wirtschaft und wie inventarisiert man? Ihr erfahrt alles Weitere in den folgenden Abschnitten.
Inhaltsverzeichnis
1. Definition: Inventar
Definition: Ganz einfach gesagt, ist das Inventar das Ergebnis einer sogenannten Inventur. Hierbei werden alle Vermögens- und Schuldwerte eines Unternehmens erfasst.
… und was zählt zum Inventar?
- sämtliches Vermögen/Kapital auf diversen Konten
- alle Waren des Unternehmens (beispielsweise Drogerieartikel in einer Drogerie)
- sämtliche Verbindlichkeiten des Unternehmens
Nach dem Handelsgesetzbuch (HGB § 240) ist das Inventar aber genauer gesagt ein Verzeichnis über die im Unternehmen vorhandenen Vermögenswerte. Dieses Verzeichnis wird im Anschluss an eine Inventur erstellt.
Das Inventar ist auch gleichzeitig die Grundlage für die vom Unternehmen zu erstellende Jahresbilanz.
Es muss:
- der Wahrheit entsprechen
- ordnungsgemäß angegeben sein
- von jedem Kaufmann (HGB § 240) zweimal jährlich angegeben werden
2. Bestandteile des Inventars
Ganz klar alle Gegenstände, die ein Unternehmen benötigt um existieren zu können.
Zum Beispiel:
- Einrichtungsgegenstände
- Anlagen
- Computer
- Büromaterialien
- Vermögen
- Schulden
Bei manchen Unternehmen gehören selbst die Mitarbeiter zum „Inventar“, weil sie schon so lange dem Unternehmen treu sind.
Wie wird die Inventarisierung gemacht?
Bei der Inventarisierung wird im Verlauf einer Inventur jeweils die Art, Menge und der Wert angegeben.
Anschließend wird der gegenwärtige Wert für die Bilanz ermittelt und summiert. Dies nennt man inventarisieren.
Diese Verzeichnisse über Vermögens- und Schuldwerte eines Unternehmens müssen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen (Aufbewahrungspflicht) zehn Jahre aufgehoben werden.
… und wie wird das unterschieden?
a) Vermögensgegenstände
- Anlagevermögen (langfristig im Unternehmen verbleibende Güter)
- Umlaufvermögen (kurzfristig eingesetzte Güter)
b) Schulden
- Verbindlichkeiten des Unternehmens (auch Fremdkapital genannt)
c) Reinvermögen
- auch Eigenkapital genannt, ist das Ergebnis aus Differenz der Vermögenswerte und der Schulden
Aus dem Inventar des Unternehmens (Eigenkapital) kann über mehrere Jahre betrachtet der Gewinn oder Verlust abgeleitet werden.
3. Inventarisierung: Beispiel eines Inventarverzeichnisses
Am Beispiel eines Industrieunternehmens zeigen wir dir was alles zum Inventar gehören kann:
Vermögen
Anlagevermögen | Umlaufvermögen |
|
|
Schulden
Langfristige Schulden | Kurzfristige |
|
|
Reinvermögen
-
Vermögen minus Schulden, ist das Reinvermögen
4. Zusammenfassung
Inventar = Verzeichnis alle Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens
- Wird nach einer Inventur erstellt
- bildet Grundlage für Jahresbilanz des Unternehmens
- wird in Vermögen, Schulden und Eigenkapital unterteilt
Zum Inventar gehören im Grunde genommen alle Wertgegenstände die zur Existenz/Arbeit eines Betriebs notwendig sind:
- Büromaterialien
- Einrichtungsgegenstände
- Computer
- Software
Die Inventarisierung des Inventars angegeben werden nach:
- Wert
- Menge
- Art
WICHTIG
Das Ergebnis der Inventarisierung muss aufgrund der gesetzlichen Aufbewahrungspflicht zehn Jahre aufgehoben werden.
- Angaben zum Inventar müssen der Wahrheit entsprechen
- jederzeit nachvollziehbar sein
- ordnungsgemäß angegeben werden
Jeder Kaufmann muss zum Jahresbeginn und zum Abschluss des Geschäftsjahres im Rahmen einer Inventur sein Inventar angeben/inventarisieren (=Inventarisierung).
- aus Inventar kann Gewinn/Verlust errechnet werden