Deflation
Was ist denn Deflation schon wieder für ein Wort? Das ist ja mal ein Begriff unter dem man sich so gar nichts vorstellen kann.
Gibt es irgendeinen Zusammenhang zur Wirtschaft und vielleicht zur Inflation?
Nach der Lektüre der folgenden Zeilen wirst du die Bedeutung dieses Begriffs verstehen.
Inhaltsverzeichnis
Es wird sehr viel über Inflation, Inflationsrate, Wirtschaftswachstum und Geschäftsklimaindex gesprochen.
Doch hast du in diesem Zusammenhang schon einmal etwas von Deflation gehört?
1. Was ist Deflation überhaupt?
Im Grunde genommen bezeichnet die Deflation eine anhaltende Reduzierung des allgemeinen Preisniveaus.
Es wird also nicht alles teurer – sondern billiger!
Die Deflation ist das Gegenteil der Inflation – hier steigt der Preis!
… und was ist daran so schlimm?
Unternehmer produzieren weiterhin die gleiche Produktmenge, erhalten dafür aber weniger Geld. Es ist weniger Geld im Umlauf. Die Umsätze und Gewinne sinken. Die Lager allerdings sind weiterhin voll. Das führt zu Überkapazitäten. Dieser Umstand bringt Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten.
Was gibt es für bekannte Deflationsarten?
Am einfachsten nachvollziehbar sind folgenden Arten der Deflation:
- Lohndeflation = die Löhne sinken
- Vermögensdeflation = Vermögenswerte sinken (z.B. Aktien)
Was kann bei einer Deflation passieren?
Bei einer Deflation kommt es häufig vor, dass der Zustand des allgemein niedrigen oder sinkenden Preisniveaus von Dauer ist.
Mit dem Preisverfall geht meist kein stärker werdender Konsum einher. Ganz im Gegenteil!
Häufige Folgen sind
- sinkender Konsum
- fallende Zinsen
- niedrige Unternehmenserwartungen
- schlechte konjunkturelle Aussichten
- fallende Aktienkurse
ACHTUNG
Erholt sich der Konsum nicht, spricht man von einer Deflationsspirale!
Ist dieser Zustand dann von Dauer und werden die Auswirkungen noch verstärkt, spricht man von einer Rezession.
2. Was sind die Ursachen einer Deflation?
Ein solcher Zustand der Deflation entsteht meist in Zeiten einer konjunkturellen Abschwächung. Die Erwartungen der Unternehmen und der Privatpersonen sind nicht sehr hoch.
Sie sehen die nahe Zukunft meist etwas pessimistischer. Das macht sie vorsichtiger. Sie geben ihr Geld nicht mehr so schnell und bereitwillig aus wie in „guten Zeiten“. Sie sparen lieber und haben auch Angst um ihre Existenz.
Bei Unternehmen führt dieser Umstand zu:
- weniger Investitionen
- Stellenabbau
- weniger Aufträge
Dadurch ist insgesamt auch weniger Geld im Umlauf.
Die Kombination aus sinkenden Zinsen, fehlenden Investitionen und geringer Kaufkraft führt zur sogenannten Liquiditätsfalle.
Gewinner der Deflation | Verlierer der Deflation |
» Bank | » Arbeitnehmer |
» Gläubiger im Allgemeinen | » Unternehmer |
» Kreditnehmer | |
» Anleger |
Da sich viele Menschen in konjunkturell schlechten Zeiten durch ihre Kredite weiter verschulden, erhöht sich gleichzeitig das Kapital der Kreditgeber. Es ist also höher, also vor der Deflation.
3. Was kann man gegen die Deflation tun?
Der Staat hat kann durch geschickte finanzpolitische Entscheidungen der Deflation entgegenwirken.
Erhöhung der Geldmenge durch Bundesbank → Umlaufgeschwindigkeit des Geldes steigt → Geldwert sinkt → Preise können stabilisiert werden
4. Zusammenfassung
Deflation = Preisverfall bei gleichbleibende Warenmenge
Ursachen
- schlechte Konjunktur
- fehlende Investitionen
- schlechte Erwartungshaltung
Folgen
- Umsatzeinbruch
- Kursverfall am Aktienmarkt
- Entlassungen
- Rezession
Lösung
- Erhöhung der Geldmenge durch Bundesbank