Debitor & Debitorenbuchhaltung
Debitor. Debitorenbuchhaltung. Was mag sich hinter diesen kompliziert anmutenden Begriffen nur verstecken? Das es etwas mit Buchhaltung zutun hat, liegt bei der Wortzusammensetzung nahe. Was diese Begriffe bedeuten und wie sie in der Finanz- und Wirtschaftswelt einzuordnen sind, erfahrt ihr in den nächsten Passagen.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist ein Debitor?
Übersetzt man das Wort, so wird schnell klar, worum es bei dieser Thematik eigentlich geht.
Als Debitor bezeichnet man in der Wirtschaft einen Geschäftspartner, der mit Zahlungen im Rückstand ist – ein sogenannter Schuldner.
Gleichwohl gilt der Schuldner nach wie vor als Kunde des Unternehmens.
2. Was ist Debitorenbuchhaltung?
Der Debitorenbuchhaltung kommen dabei sehr wichtige Funktionen im Unternehmen zu.
Sie soll grundsätzlich zwei Punkte klären:
- wie hoch sind die Verbindlichkeiten der Schuldner gegenüber dem Unternehmen und wie wirkt sich das auf die Gesamtbilanz aus (Forderungsmanagement)
- sie soll bei regelmäßigen Prüfungen der Liquidität des Unternehmens Auskunft über den Stand der Dinge geben (Informationsmanagement)
3. Welche Ziele haben das Forderungs- und Informationsmanagement?
Hinter beiden Funktionen der Debitorenbuchhaltung steckt noch deutlich mehr, als nur aus der reinen Begrifflichkeit zu ersehen ist.
3.1. Die Ziele des Forderungsmanagements
Da offene Rechnungen immer ein heikles Thema sind und zu ernsthaften finanziellen Problemen im Unternehmen führen können, legt das Forderungsmanagement ein besonderes Augenmerk auf das Begleichen dieser offenen Posten.
Eine ausgewählte Anzahl von Mitarbeiter befasst sich hierbei ausschließlich mit dieser Thematik.
Möglichkeiten:
- Mahnwesen – Erstellung und Überwachen von Mahnungen
- außergerichtliche Einigung – sofern keine Reaktion auf alle Mahnungen erfolgt, werden rechtliche Schritte eingeleitet (Anwalt/Inkasso)
- Gerichtliche Einigung – scheitert die außergerichtliche Einigung, muss ein Gerichtsverfahren eine Entscheidung bringen
3.2. Die Ziele des Informationsmanagements
Dieser Funktion kommt eine ebenso große Bedeutung, wie dem Forderungsmanagement zu.
Lassen sich doch durch das Informationsmanagement gleich zwei wichtige Informationen gewissen:
- wie viele offene Positionen von Seiten der Kunden gibt es und wie groß ist das Volumen dieser Rechnungen, wovon noch weitere Einnahmen zwingend erwartet werden
- welche Kunden haben welche Zahlungsmoral – gibt Aufschluss darüber, welche Kunden für zukünftige Geschäfte noch infrage kommen
Gerade Investoren und zukünftigen Geschäftspartner dürften diesen Informationen eine besondere Aufmerksamkeit beimessen – zeigen sie doch ganz deutliche Indize für die Wettbewerbsfähigkeit und Liquidität des Unternehmens.
4. Wer kann Debitor werden?
Die Debitorenbuchhaltung ist kein einfacher Bereich eines Unternehmens, dementsprechend können hier auch keine Quereinsteiger oder Anfänger arbeiten.
Als Debitor sollte man:
- ein hohes Maß an Berufserfahrung
- den richtigen Riecher für komplexe geschäftliche Prozesse
- sehr gute Ausbildung
haben.
5. Zusammenfassung
Debitor = Schuldner – Unternehmenskunde, der fällige Rechnungen noch nicht beglichen hat
Debitorenbuchhaltung = gibt Überblick über die offenen Posten gegenüber dem Unternehmen und leitet Maßnahmen zur Begleichung ein
Welche Funktionen hat sie?
- Forderungsmanagement (Mahnwesen, Inkasso, Gerichtsverfahren)
- Informationsmanagement (Informationen zur Höhe der offenen Posten und Zahlungsverhalten der Kunden)
Welche Aufschlüsse erhält man aus der Debitorenbuchhaltung?
- Wettbewerbsfähigkeit
- Liquidität
- Zahlungsverhalten der Kunden
- finanzielle Möglichkeiten