Inventur
Stellenanzeige: „Hilfe zur Inventur gesucht!“. Schild am Kaufhaus: „Inventur vom … bis …“ oder „Während der Inventur bleibt … geschlossen!“.
Aber was zum Teufel ist denn nun eigentlich eine Inventur? Diese Frage und alle weiteren Hintergründe zu diesem Thema wird in den folgenden Abschnitten fachgerecht geklärt.
Um die Sachverhalte besser zu verstehen, sollten wir zunächst einmal klären, wobei es sich bei einer Inventur überhaupt handelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist eine Inventur?
Es ist eine Bestandsaufnahme aller Vermögens- und Warenwerte eines Unternehmens, beispielsweise einem Baumarkt.
Dabei werden allerdings auch die möglichen Schuldenwerte des Unternehmens erfasst.
… aber warum macht man eigentlich eine Inventur?
Unternehmen machen eine Inventur, um einen guten Überblick über den gesamten Bestand ihrer Waren und Mittel zu bekommen. Anhand einer solchen Auswertung können Ausgaben und Bestellungen für das nächste Jahr optimiert werden.
Wann wird eine Inventur durchgeführt?
- wenn ein Unternehmen gegründet wird
- bei der Übernahme eines bestehenden Unternehmens
- als Geschäftsabschluss eines Kalenderjahres (meist am 31.12.)
- beim Verkauf oder Auflösung eines Unternehmens
Aus welchen Bestandteilen besteht eine Inventur?
- Eigenkapitalermittlung
- Schuldenermittlung (Fremdkapital)
- Vermögensermittlung
Was gibt es für Arten?
- Körperliche Inventur
- Buchinventur
Die körperliche Inventur hat folgende Kennzeichen:
Vermögenswerte werden in ihrer Menge aufgenommen
… dazu zählen unter Anderen:
- Geschäftsausstattung
- Materialbestand
- Fahrzeugbestand
- Maschinen und technischen Anlagen
… Sie wird durch:
- messen
- schätzen
- zählen
- wiegen
durchgeführt.
Die Buchinventur hat folgenden Kennzeichen:
umfasst alle nicht materiell erfassbaren Werte
Dazu zählen:
- Guthaben auf Bankkonten
- Forderungen
- Schulden aller Art
Sie wird durch die Sichtung der jeweiligen Konten bestritten. Eine Inventur kann nicht ohne einen genau vorgeschriebenen Ablauf durchgeführt werden.
2. Vier verschiedene Verfahren der Inventur
1 | 2 |
Die Stichtagsinventur – es wird zentral eine Bestandsaufnahme aller körperlichen Wertgegenstände durchgeführt | Die verlegte Inventur – körperliche Inventur zu einem früheren/späteren Zeitpunkt |
FAKTEN
NACHTEILE
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FAKTEN
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Die permanente Inventur – ständige Inventur mit einer Lagerkartei | Stichprobeninventur – mathematisch/statistische Berechnung des Bestands |
FAKTEN
VORTEIL GEGENÜBER ANDEREN INVENTURARTEN
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FAKTEN
VORTEILE
WICHTIG Es ist nur ein Inventurhilfsverfahren und kann eine umfassende Inventur nicht ersetzen.
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… was lässt sich mit einer Inventur erreichen?
Mithilfe der Inventur lässt sich der Erfolg/Misserfolg eines Unternehmens messen. Es ist im Grunde genommen ganz einfach.
Mit der folgenden Formel lässt sich das Eigenkapital eines Unternehmens errechnen, was eine Überblick über den momentanen Liquiditätszustand gibt.
3. Formeln zur Inventur
Formel zur Errechnung des Eigenkapitals (EK)
Summe des Vermögens – Summe der Schulden (FK) = Eigenkapital (EK)
Beispiel einer Inventur
10.000.000 € | Anlagevermögen wie Grundstücke/Gebäude |
7.500.000 € | Langfristige Schulde wie Hypotheken/Darlehen |
2.500.000 € | Tatsächlicher Eigenkapitalbestand nach Inventur |
4. Zusammenfassung
Eine Inventur ist eine notwendige und für den Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebende Maßnahme nach Abschluss eines Geschäftsjahres.
Hierbei werden:
- Warenwert
- Menge
- Art
des gesamten Bestands ermittelt.
Eine Inventur kann entweder körperlich (zählen/messen/schätzen) oder mithilfe der Buchführung durchgeführt werden.
… dabei gibt es drei Hauptverfahren
- Stichtagsinventur
- Verlegte Inventur
- Permanente Iventur
und ein Hilfsverfahren: Stichproben-Inventur
Werden die notwendigen Maßnahmen ordentlich durchgeführt, hat das Unternehmen einen klaren Überblick über sein tatsächlichen Kapital und kann sich erfolgreich am Markt etablieren.