Soll und Haben
Soll und Haben begegnet uns täglich beim Blick auf den eigenen Kontoauszug.
Gut zu wissen, wenn man auf der Habenseite mehr hat, als auf der Soll-Seite – denn dann ist das eigene Konto im sogenannten Plus.
Betrachtet man diese Begriffe allerdings in der Buchführung, können sie ganz andere Bedeutungen haben. Erfunden hat diese Aufstellung übrigens Gustav Freytag.
Inhaltsverzeichnis
1. Soll oder Haben: Definition & Unterschied
Das kann man in der Buchführung nicht so einfach sehen.
Soll ist nicht MINUS und Haben ist nicht PLUS.
Es ist umgekehrt:
- SOLL in der Buchhaltung → Vermögenswerte (Bar- und Bankvermögen)
- HABEN in der Buchhaltung → Verbindlichkeiten (Kredite und Schulden)
Warum bin ich im Soll, wenn ich ein Minus habe?
Ganz einfach:
→ Kontoauszug ist aus Sicht der Bank erstellt → Soll für die Bank positiv, für dich negativ
… wo kommt das her?
- aus dem Italienischen:
→ deve dare = Soll geben
→ deve avere = Soll haben
Dies entwickelte sich im Laufe der Zeit in Deutschland zu SOLL (ohne „geben“) und HABEN (ohne „Soll“)
… und wie ist das nun in der Buchführung?
Eine tiefgreifende Anwendung findet SOLL und HABEN in der Doppelten Buchführung:
- jeder Geschäftsfall wird mindestens zweimal (doppelt) gebucht → je einmal auf zwei verschiedenen Konten
- auf dem einem Konto im SOLL, auf dem anderen im HABEN
2. Beispiel-Konto für Soll & Haben
- aktives Bestandskonto mit allen Vermögenswerten (Bank, Kasse, Büroausstattung)
- passives Bestandskonto mit allen Schuldwerten (Kredite, Umsatzsteuer, Eigenkapital)
3. Zusammenfassung
SOLL und HABEN aus Italienischen
- SOLL = deve dare = „Soll geben“
- HABEN = deve avere = „Soll haben“
→ willst du das eigene Konto vor diesem Hintergrund verstehen, muss du es aus Sicht der Bank betrachten:
DEIN SOLL ist für die BANK somit POSITIV!!!